Riederhöfe: Echte mittelalterliche Bausubstanz pflegen und der Öffentlichkeit präsentieren!
Vorlagentyp: OM
Inhalt
S A C H S T A N D :
Anregung an den Magistrat vom 20.03.2012, OM
1017 entstanden aus Vorlage:
OF 115/4 vom
02.03.2012 Betreff: Riederhöfe: Echte mittelalterliche
Bausubstanz pflegen und der Öffentlichkeit präsentieren!
Der
Magistrat wird gebeten, zu prüfen und zu berichten, wie der Rest des
mittelalterlichen Riederhofs dauerhaft gepflegt, vor Verhunzung geschützt und
der Öffentlichkeit stolz präsentiert werden kann. Begründung: Durch einen Artikel eines bekannten
Architekturkritikers unter dem Titel "Wir hausen im Land der Niederreißer" in
der FAZ (Internet-Veröffentlichung 25.02.2012) wurde mal wieder auf das
bedauerliche Schicksal der Riederhöfe im Frankfurter Ostend hingewiesen. Ihr
letzter Rest - ein Torbogen mit Wehrgang - liegt heute, kaum sichtbar, in
einem Geländezwickel im Südwesten des Ratswegkreisels. Aus dem Artikel: "Im Abseits stehend, wird der Rest des Riederhofs nun
von neuen Containerbauten erdrückt, die die alten Lagerhallen ersetzt haben.
Sie hatten noch Anstandsabstände eingehalten, die neuen stehen hautnah an den
schütteren Mauern und machen sie zur tragikomischen Kulisse: Die Schlupfpforte
wird von Werbetafeln für Billigprodukte verdeckt, das Haupttor führt in einen
schäbigen, mit Neonröhren bestückten Gang. Ein so verächtlicher Umgang mit
Denkmälern ist selbst im ignoranten Frankfurt selten." Dabei hat der Bau eine stolze Geschichte, die auf die
erste urkundliche Erwähnung 1193 zurückgeht. Die wechselvolle Geschichte
änderte nichts daran, dass der Kern des Hofs, das Herrenhaus, auch noch den
Zweiten Weltkrieg überlebt hat und lange als eines der wenigen Beispiele
romanischer Profanarchitektur in Mitteleuropa galt und als ältester Profanbau
Frankfurts. In der Nachkriegszeit wurde er geschleift - aber Schwamm über die
jüngere Vergangenheit. Aus zwei Gründen sollte man sich mit dem Gebäude
wieder beschäftigen und es der Öffentlichkeit besser präsentieren: 1. Wie an den Anstrengungen zur
Altstadtrekonstruktion zu sehen ist, gibt es einen wiedererwachten Bedarf, sich
auf Historie und Bauerbe zu besinnen. 2. Die Hanauer Landstraße wird bedeutend. Wir sind
"EURO", wir sind "Oscar" (spezial), wir sind ".all" (mit dem größten
Internetknoten), wir sind "Auto" (mit den meisten Autohäusern) und
verschiedenes andere mehr. Es wird Bedarf geben, diese Gegend zu zeigen. Da
könnte es zu einer Blamage werden, zeigen zu müssen, wie man das vorhandene
mittelalterliche Erbe verrotten lässt. Gebraucht wird daher ein Plan, wie das Gebäude
kurzfristig besser präsentiert werden kann und wie es ggf. langfristig
freigestellt werden kann. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 4
Vertraulichkeit: Nein dazugehörende Vorlage:
Stellungnahme des
Magistrats vom 31.08.2012, ST 1414
Beratung im Ortsbeirat: 4 Aktenzeichen: 60 4