Benennung von Straßen im Baugebiet Niederurseler Hang
Vorlagentyp: OI
Inhalt
S A C H S T A N D :
Initiative vom 21.06.2013, OI 34 entstanden aus Vorlage:
OF 260/12 vom
20.06.2013 Betreff: Benennung von Straßen im Baugebiet
Niederurseler Hang Der Magistrat wird gemäß § 3 Absatz 3
Satz 2 Ziffer 1 der Geschäftsordnung der Ortsbeiräte gebeten, die im
Baugebiet Niederurseler Hang bereits begonnenen Straßenbenennungen nach
Architektinnen und Architekten fortzuführen und die noch unbenannten Straßen
Nr. 8478, 8485, 8487 und 8489 wie folgt zu benennen: 1. Die unbenannte Straße Nr. 8478 wird nach der
Architektin Lucy Hillebrand in "Lucy-Hillebrand-Straße" benannt. Lucy Hillebrand (geboren am 06.03.1906 in Mainz,
gestorben am 14.09.1997 in Göttingen) sammelte nach dem Studium der Architektur
von 1925 bis 1928 zunächst Erfahrungen im Handwerk und der Innenraumgestaltung.
1928 eröffnete sie in Frankfurt am Main ihr eigenes Architekturatelier im
avantgardistisch geprägten "Neuen Frankfurt", wo sie auf Ernst May traf. 1929
realisierte sie erste Bauten, u. a. die Dapolin-Tankstelle in Frankfurt am
Main und ein Einfamilienhaus mit Praxis in Sprendlingen. 1992 wurde sie in das
Lexikon der Weltarchitektur aufgenommen. 2. Die unbenannte Straße Nr. 8485 wird nach dem
Architekten Prof. Dr. Walter Gropius in "Walter-Gropius-Straße" benannt. Prof. Dr. Walter Gropius (geboren am 18.05.1883 in
Berlin, gestorben am 05.07.1969 in Boston) war Architekt und Gründer des
Bauhauses. 1908 trat Gropius in das Büro von Peter Behrens ein. Gropius machte
sich 1910 als Industriedesigner und Architekt selbstständig. Seine Art zu bauen
war richtungsweisend für die später sogenannte "Moderne Architektur", die in
den 1920er-Jahren unter der Bezeichnung "Neues Bauen" bekannt wurde. 1929 bis
1930 entwarf er die Siedlung "Am Lindenbaum" in Frankfurt am Main. 1934
emigrierte Gropius nach Angriffen der Nationalsozialisten auf das Bauhaus als
der "Kirche des Marxismus" nach England. 1961 bekam er den Goethepreis der
Stadt Frankfurt am Main. 3. Die unbenannte Straße Nr. 8487 wird nach dem
Architekten Hans Herkommer in "Hans-Herkommer-Ring" benannt. Hans Herkommer (geboren am 24.05.1887 in Schwäbisch
Gmünd, gestorben am 15.11.1956 in Stuttgart) war nach Abschluss seines
Architekturstudiums beim Hochbauamt der Stadt Dresden beschäftigt. Nach dem
Ersten Weltkrieg gründete er in Stuttgart ein Architekturbüro. Er baute
Repräsentativ- und Sakralbauten. Herkommer zählt zu den bekanntesten
Architekten des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1925 und 1926 arbeitete er
zusammen mit Ernst May für das Bauprogramm des "Neuen Frankfurt". Er baute
u. a. die katholische Frauenfriedenskirche in der Zeppelinallee in
Frankfurt am Main.
4. Die unbenannte Straße Nr. 8489
wird nach dem Architekten Hermann Mäckler in "Hermann-Mäckler-Ring" benannt. Hermann Mäckler (geboren am 06.04.1910 in
Vallendar/Koblenz, gestorben am 24.10.1985 in Frankfurt am Main) war nach
Abschluss seines Architekturstudiums zunächst Mitarbeiter des Frankfurter
Architekten Martin Weber. 1946 machte er sich im Architekturbüro Giefer und
Mäckler selbstständig. Ab 1948 leitete er den Wiederaufbau des ausgebrannten
Frankfurter Kaiserdoms. In den 1950er- und 1960er-Jahren zählte das Büro zu den
prominenten Entwerfern für katholische Kirchenbauten. So
baute Mäckler in Frankfurt am Main u. a. die Kirchen Maria Hilf,
St. Elisabeth, Christ-König, St. Anna, St. Matthias und die
Allerheiligenkirche. Überregionale Bekanntheit erreichte er auch durch Bauten
für die Internationale Bauausstellung im Berliner Hansaviertel. Antragstellender Ortsbeirat:
Ortsbeirat 12
Vertraulichkeit: Nein Versandpaket: 26.06.2013
Aktenzeichen: 62 2