Haushalt 2024/2025 Produktbereich: 11 Ordnung und Sicherheit Produktgruppe: 11.04 Ordnung und Sicherheit Das Stadttaubenprojekt auf sichere Füße stellen
Vorlagentyp: OF GRÜNE
Begründung
Ordnung und Sicherheit Produktgruppe: 11.04 Ordnung und Sicherheit Das Stadttaubenprojekt auf sichere Füße stellen Der Ortsbeirat möge beschließen, Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Die bereits bestehende Projektförderung für die Leistungen des Vereins Stadttaubenprojekt Frankfurt e. V. wird im Jahr 2024 auf 150.000 Euro und für das Jahr 2025 auf 200.000 Euro erhöht. Der Betrag gliedert sich in
- Kosten für Medikamente und Ärzte (Notfälle): 30.000 Euro
- Anteilige Kosten für Unterbringung und Futter: 50.000 Euro
- Kosten für den Betrieb von zwei Taubenhäusern in der Stadt Frankfurt: 20.000 Euro
- Personalkosten für die Betreuung des Lebenshofs mit rund 1.000 Tauben: 100.000 Euro (im ersten Jahr nur 50.000 Euro) Begründung: Der Verein finanziert sich bisher zu 93% aus Spenden, obwohl er konkrete Leistungen für die Stadt Frankfurt erbringt, die eigentlich von der Stadt Frankfurt vollumfänglich zu finanzieren wären. Er erbringt satzungsgemäße und dem Vereinszweck unterliegende ideelle Leistungen sowie zusätzlich eine Fülle von Leistungen, die dem Gemeinwohl dienen und die eigentlich von der Stadt zu erbringen wären. Dies sind Leistungen aus den Bereichen Tierschutz (Versorgung kranker, verletzter oder verelendeter Tiere) und Stadtreinigung. Der Betrieb von Taubenhäusern (1. Ginnheim,
- City West (in Umsetzung)) und der umfängliche Eieraustausch in und an öffentlichen Gebäuden sorgen für eine Reduzierung der Taubenpopulation. Für diese Leistungen erhält der Verein bislang lediglich fixe 19.200 Euro jährlich. Die Kosten betragen jedoch rund 300.000 Euro. Für 2024/2025 will die Stadt bisher den Betrag auf 33.000 Euro aufstocken, was aber bei Weitem nicht die von der Stadt Frankfurt induzierten Kosten deckt. Stadttauben sind Haustiere. Die Stadt Frankfurt ist für die Sicherstellung des Tierschutzes für Haustiere verantwortlich. Wie der Presse zu entnehmen ist, hat die Stadt Frankfurt bisher sämtliche Vereine im Bereich des Tierschutzes völlig unzureichend mit Finanz-mitteln ausgestattet. Auch der von der Stadt Frankfurt für 2024/2025 entworfene Haushalt weist für alle Vereine im Tierschutz keine ausreichende Finanzierung auf. Es handelt sich beim Tierschutz jedoch um Pflichtaufgaben, denen sich die Stadt Frankfurt nicht entziehen kann. Die beschriebenen Leistungen würden in der Summe den Betrag von 200.000 Euro weitaus übersteigen, wenn sie von Feuerwehr, Stadtreinigung, Tierärzten und sonstigen städtischen Institutionen erbracht würden. Der Verein musste bereits mehrere Mitarbeiter entlassen und seine Leistungen einschränken. Für den Betrieb des Lebenshofes in Oberrad sind jedoch zwei Vollzeitstellen notwendig, um die Arbeiten zu erledigen (Öffnen der Volieren zu Sonnenaufgang und Schließen zu Sonnenuntergang, Reinigen, Füttern, Quarantäne-Station betreuen, Notfalldienste ausführen, usw.). Von den bisher gewährten 19.200 Euro können nicht annähernd zwei Stellen mit Mindestlohn bezahlt werden. Der Zuschuss muss daher massiv aufgestockt werden. Der Verein leistet nicht nur Tierschutz für die Stadt Frankfurt, sondern auch für viele Frankfurter Institutionen. Immobiliengesellschaften, Schulen und Kindergärten und Betriebe der Stadt. Täglich erreichen das Stadttaubenprojekt rund 30 Anrufe und Anfragen zu Einsätzen und zur Abgabe verletzter Tiere, darunter regelmäßig auch von der ABG und der VGF. Der Verein ist weit über die Grenzen der Stadt Frankfurt als kompetente Institution im Vogelschutz bekannt. Im Jahr 2023 wurde der Vorsitzenden Gudrun Stürmer der Deutsche Tierschutzpreis verliehen. Frankfurt kann froh sein, dass es mit dem Stadttaubenprojekt eine derart kompetente Institution hat. Ein städtisches Stadttaubenmanagement ersetzt nicht den Lebenshof, die Noteinsätze und die vom Verein betriebenen Taubenschläge. Im Gegenteil: ein städtisches Stadttauben-management basiert darauf, dass es einen Lebenshof, eine Notstation und die vom Verein betriebenen Taubenschläge gibt. Würde die Stadt Frankfurt stattdessen die Tiere bei Tierärzten unterbringen, so würde dies ein Vielfaches an Kosten verursachen. Hierbei sei auch auf die massiven Kosten für Vergrämungsmaßnahmen hingewiesen. Eine verfehlte und destruktive Vorgehensweise bei Stadttauben ist letztendlich teurer als eine gesetzeskonforme Vorgehensweise.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Antrag vom 05.04.2024,
OF 685/3 Betreff: Haushalt 2024/2025 Produktbereich: 11
Ordnung und Sicherheit Produktgruppe: 11.04 Ordnung und Sicherheit
Das Stadttaubenprojekt auf sichere Füße stellen
Der Ortsbeirat
möge beschließen, Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die bereits bestehende Projektförderung für die
Leistungen des Vereins Stadttaubenprojekt Frankfurt e. V. wird im
Jahr 2024 auf 150.000 Euro und für das Jahr 2025 auf 200.000 Euro erhöht.
Der Betrag gliedert sich in 1. Kosten für Medikamente und Ärzte (Notfälle):
30.000 Euro 2. Anteilige
Kosten für Unterbringung und Futter: 50.000 Euro 3. Kosten für den Betrieb von zwei Taubenhäusern in
der Stadt Frankfurt: 20.000 Euro 4. Personalkosten für die Betreuung des Lebenshofs
mit rund 1.000 Tauben: 100.000 Euro (im ersten Jahr nur 50.000 Euro) Begründung: Der Verein finanziert sich bisher zu 93% aus Spenden,
obwohl er konkrete Leistungen für die Stadt Frankfurt erbringt, die eigentlich
von der Stadt Frankfurt vollumfänglich zu finanzieren wären. Er erbringt
satzungsgemäße und dem Vereinszweck unterliegende ideelle Leistungen sowie
zusätzlich eine Fülle von Leistungen, die dem Gemeinwohl dienen und die
eigentlich von der Stadt zu erbringen wären. Dies sind Leistungen aus den
Bereichen Tierschutz (Versorgung kranker, verletzter oder verelendeter Tiere)
und Stadtreinigung. Der Betrieb von Taubenhäusern (1. Ginnheim, 2. City West
(in Umsetzung)) und der umfängliche Eieraustausch in und an öffentlichen
Gebäuden sorgen für eine Reduzierung der Taubenpopulation. Für diese Leistungen
erhält der Verein bislang lediglich fixe 19.200 Euro jährlich. Die Kosten
betragen jedoch rund 300.000 Euro. Für 2024/2025 will die Stadt bisher den
Betrag auf 33.000 Euro aufstocken, was aber bei Weitem nicht die von der Stadt
Frankfurt induzierten Kosten deckt. Stadttauben sind Haustiere. Die Stadt Frankfurt ist
für die Sicherstellung des Tierschutzes für Haustiere verantwortlich. Wie der
Presse zu entnehmen ist, hat die Stadt Frankfurt bisher sämtliche Vereine im
Bereich des Tierschutzes völlig unzureichend mit Finanz-mitteln ausgestattet.
Auch der von der Stadt Frankfurt für 2024/2025 entworfene Haushalt weist für
alle Vereine im Tierschutz keine ausreichende Finanzierung auf. Es handelt sich
beim Tierschutz jedoch um Pflichtaufgaben, denen sich die Stadt Frankfurt nicht
entziehen kann.
Die beschriebenen Leistungen
würden in der Summe den Betrag von 200.000 Euro weitaus übersteigen, wenn
sie von Feuerwehr, Stadtreinigung, Tierärzten und sonstigen städtischen
Institutionen erbracht würden. Der Verein musste bereits mehrere Mitarbeiter
entlassen und seine Leistungen einschränken. Für den Betrieb des Lebenshofes in
Oberrad sind jedoch zwei Vollzeitstellen notwendig, um die Arbeiten zu
erledigen (Öffnen der Volieren zu Sonnenaufgang und Schließen zu
Sonnenuntergang, Reinigen, Füttern, Quarantäne-Station betreuen, Notfalldienste
ausführen, usw.). Von den bisher gewährten 19.200 Euro können nicht annähernd
zwei Stellen mit Mindestlohn bezahlt werden. Der Zuschuss muss daher massiv
aufgestockt werden. Der Verein leistet nicht nur Tierschutz für die Stadt
Frankfurt, sondern auch für viele Frankfurter Institutionen.
Immobiliengesellschaften, Schulen und Kindergärten und Betriebe der Stadt.
Täglich erreichen das Stadttaubenprojekt rund 30 Anrufe und Anfragen zu
Einsätzen und zur Abgabe verletzter Tiere, darunter regelmäßig auch von der ABG
und der VGF. Der Verein ist weit über die Grenzen
der Stadt Frankfurt als kompetente Institution im Vogelschutz bekannt. Im Jahr
2023 wurde der Vorsitzenden Gudrun Stürmer der Deutsche Tierschutzpreis
verliehen. Frankfurt kann froh sein, dass es mit dem Stadttaubenprojekt eine
derart kompetente Institution hat. Ein städtisches Stadttaubenmanagement
ersetzt nicht den Lebenshof, die Noteinsätze und die vom Verein betriebenen
Taubenschläge. Im Gegenteil: ein städtisches Stadttauben-management basiert
darauf, dass es einen Lebenshof, eine Notstation und die vom Verein betriebenen
Taubenschläge gibt. Würde die Stadt Frankfurt stattdessen die Tiere bei
Tierärzten unterbringen, so würde dies ein Vielfaches an Kosten verursachen.
Hierbei sei auch auf die massiven Kosten für Vergrämungsmaßnahmen hingewiesen.
Eine verfehlte und destruktive Vorgehensweise bei Stadttauben ist letztendlich
teurer als eine gesetzeskonforme Vorgehensweise. Antragsteller:
GRÜNE
Vertraulichkeit: Nein Beratung im Ortsbeirat: 3 Beratungsergebnisse: 29. Sitzung des OBR 3
am 25.04.2024, TO I, TOP 15 Beschluss: Etatanregung EA 133 2024
Die Vorlage OF 685/3 wird in der vorgelegten
Fassung beschlossen.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme