Umwandlung von Seniorenwohnungen der Wohnheim in freien Wohnraum stoppen. Der Status von Seniorenwohnungen ist bei der Wohnheim GmbH wiederherzustellen
Vorlagentyp: OF SPD
Inhalt
S A C H S T A N D : Antrag vom 01.06.2019, OF 597/11
Betreff: Umwandlung von Seniorenwohnungen der
Wohnheim in freien Wohnraum stoppen. Der Status von Seniorenwohnungen ist bei
der Wohnheim GmbH wiederherzustellen Der Ortsbeirat
möge beschließen: Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Die Umwandlung von städtischen Seniorenwohnungen in
normalen Wohnraum ist zu stoppen. Bereits umgewandelte städtische Seniorenwohnanlagen
sind in den vorherigen Status zu versetzen. Es dürfen keine Neuvermietungen an nicht den
Ansprüchen einer Seniorenwohnanlage entsprechende Personen in städtischen
Seniorenwohnanlagen mehr erfolgen. Begründung: Nach Auskunft der Wohnheim und des Magistrats
(B144/19) sind seit dem 1.1.2011 alle Wohnungen in der Lauterbacher Straße 4
freifinanzierte Wohnungen, die ohne Einschränkungen auch an andere Menschen
vermietet werden und keine Seniorenwohnungen mehr. Dies ist bereits der Fall und der Trend der
Fremdvermietung ist steigend. Die selbe Problematik ergibt sich in der
Wohnanlage "Roter Graben". Dort wurde ebenfalls die Bindung
"Seniorenwohnungen" aufgehoben und die Rentner werden dort systematisch
verdrängt. Mit den steigenden Mieten ist es
immer schwieriger für ältere Menschen bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt zu
finden. Diese Wohnungen nun für Senioren verschwinden zu lassen ist keine
geeignete Lösung.
Es ist bekannt, dass viele ältere
Menschen in großen Wohnungen irgendwann alleine wohnen müssen, weil die
Senioren am Markt keine kleineren bezahlbaren Wohnungen mehr finden.
Gleichzeitig benötigen wir aber gerade diese große Wohnungen für Familien mit
Kindern. Einen zweiten Effekt hat die
momentane Rechtsprechung, die einen großen Teil der älteren Menschen auf
Wohnungssuche ganz klar benachteiligt. Senioren sind durch die besonderen
Kündigungsmodalitäten für Vermieter unattraktiv als neue Mieter. Auf dem Markt
gibt es ohnehin keinen günstigen Wohnraum. Dies macht es für Senioren in
Frankfurt fast unmöglich günstigen adäquaten Wohnraum zu finden. Wer stellt älteren Menschen noch günstigen, adäquaten
Wohnraum mit guter Infrastruktur zur Verfügung, wenn er gleichzeitig weiß,
diese Verträge möglicherweise schwierig oder gar nicht aufzulösen sind? Wir sollten daher darauf achten, dass dieser Wohnraum
in den ehemaligen Seniorenwohnanlagen weiterhin und zukünftig für die Senioren
reserviert ist. Besonders, wenn es sich zusätzlich um Wohnraum handelt, der
durch seine Lage besonders geeignet ist für ältere Menschen. Die Seniorenwohnanlage "Lauterbacher Straße"
z.B. ist durch die Nähe an die besonders gute Infrastruktur und zur Natur eine
ideale Seniorenwohnanlage in Frankfurt. (In direkter Nähe: Frankfurts größter Supermarkt,
Frisör, Bäckerei, Apotheke, Ärzte, gute ÖPNV Anbindung und direkter Zugang in
den Wald und mitten in einem Wohngebiet). Bei der Anlage "Roter Graben" bestehen zwar
einige Defizite bezüglich Infrastruktur, doch dort gibt es untereinander
Partnerschaften und Fahrgemeinschaften, die das Miteinander beleben und
Lösungen bieten.
Grundsätzlich ist eine starke
Häufung von Seniorenangeboten an einem Ort sehr wünschenswert. Für die
Betreuungsdienste ist es auch ein ganz großes Plus. Wertvolle Betreuungszeiten
ersetzen dort lästige Fahrzeiten und bringen mehr Zeit für individuelle
Betreuung. Dies ist wiederum attraktiv für Senioren, die sonst einsam wären und
die auf Betreuung angewiesen sind. Die Senioren begrüßen es, und es ist
wichtig, dass eine Betreuung ein bisschen mehr Zeit hat. Die Vergabe der sechs freien Wohnungen der
Seniorenwohnungen Lauterbacher Straße hat in der Vergangenheit zu mehrfachen
polizeilichen Einsätzen und Festnahmen geführt. Dies wegen schweren
Gewalttaten, wie z.B. einer gemeinschaftlicher Vergewaltigung, eines schweren
tätlichen Angriffs eines 74-jährigen Seniors von einem jugendlichen Bewohner.
Dies hat es dort vorher nicht gegeben. Laut der B144/19 versucht der städtische Vermieter
Wohnheim GmbH aus "Eigeninteresse" mit folgendem Ziel vorzugehen: "Ein
sensibles Vorgehen bei der Auswahl künftiger Mieter/innen ist
selbstverständlich". Man möchte "mit
generationenübergreifendem Wohnen eine moderne Wohnstrukturen
einführen". Dies ist wohl nachweislich kläglich gescheitert. Der günstige Wohnraum für Senioren ist zu erhalten
und festzuschreiben.