Schutz vor Terrorangriffen durch Betonpoller - wird aus dem Provisorium ein Dauerzustand?
Vorlagentyp: OF FDP
Begründung
2018 wurden mangels Alternativen Betonquader, die bislang für temporäre Sperrungen bei Großveranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt oder dem Mainuferfest genutzt wurden, zur Terrorabwehr in der Innenstadt aufgestellt. Die Betonpoller sind hässlich anzusehen und verschandeln vor allem auf dem Opernplatz, einem der schönsten Plätze Frankfurts, und in der sogenannten Freßgass' das Stadtbild. Von daher ist es mehr als verständlich, dass die Sicherheitssperren nur als Provisorium angedacht waren und es viele Vorschläge gab, diese bei anhaltender abstrakter Terrorgefahr durch mittelfristig besser geeignete Alternativen zu ersetzen, durch Begrünung oder künstlerische Gestaltung zu verschönern und den Menschen nutzbar zu machen, etwa als Sitzgelegenheiten. Nun scheint sich die Weisheit zu bewahrheiten, dass nichts so beständig wie ein Provisorium ist.
Inhalt
S A C H S T A N D :
Antrag vom 14.05.2021,
OF 50/1 Betreff: Schutz vor Terrorangriffen durch
Betonpoller - wird aus dem Provisorium ein Dauerzustand?
2016 kam es europaweit zu
mehreren tödlichen Terrorangriffen, bei denen LKWs in der Absicht, möglichst
viele Menschen zu töten, in Menschenmengen gesteuert wurden. 2018 reagierte die
Stadt Frankfurt auf eine erhöhte abstrakte Terrorgefahr durch Aufstellung von
Betonpollern an neuralgischen Punkten wie dem Opernplatz oder der
Hauptwache. Nun war der
Presse zu entnehmen, dass mangels eines Konzepts und finanzieller Mittel die
als Zwischenlösung gedachten Betonquader dauerhaft bestehen bleiben sollen.
Vor diesem Hintergrund wird der
Magistrat gebeten, folgende Fragen zu beantworten: 1. Besteht die abstrakte Terrorgefahr in Frankfurt
weiterhin? Wenn ja, in welchen Abständen wird die Terrorgefahr für Frankfurt
überprüft und anhand welcher Kriterien wird sie beurteilt? 2. Gibt es Sicherheitsszenarien, in
denen der Abbau der Sicherheitssperren dauerhaft/ vorübergehend denkbar
ist? 3. Welche einmaligen und
laufenden Kosten gehen mit der gegenwärtigen Lösung des Aufstellens von
Sicherheitssperren einher (u.a. für Anschaffung, Aufstellen, Sicherung und
Instandhaltung)? Welche Kosten entstehen durch den Auf- und Abbau sowie die
temporäre Einlagerung der Sicherheitssperren? 4. Gibt es aktuell eingelagerte Sicherheitssperren,
die nur temporär zum Schutz von Festen, für Straßensperrungen o. Ä. genutzt
werden? Wenn ja, gibt es ausreichend Platz, um die Betonpoller, die aktuell
provisorisch im Ortsbezirk 1 stehen, unterzubringen? 5. Welche alternativen Lösungen wurden vom Magistrat
geprüft? Wurden Frankfurter Hochschulen in die Ideenfindung mit
eingebunden? 6. Welche
einmaligen und laufenden Kosten wurden für die Alternativen zur Anschaffung und
Instandhaltung/ Betrieb veranschlagt? 7. Wurden Möglichkeiten der Verschönerung der
Betonpoller durch künstlerische Gestaltung oder Begrünung oder alternative
Nutzungen (z.B. als Sitzgelegenheit) geprüft? 8. Welche Fördermöglichkeiten gibt es aktuell, um
Zuschüsse für funktionale und ansprechend gestaltete Sicherheitssperren zu
erhalten? Wie hoch sind jeweils die Förderbeträge und die Laufzeiten der
Programme? 9. Die Betonpoller
fallen mittlerweile in die Zuständigkeit des Verkehrsdezernats. Welche Projekte
werden prioritär mit Mitteln unterlegt, so dass für einen Ersatz des
Provisoriums keine Mittel zur Verfügung stehen? In welcher Höhe waren
ursprünglich Mittel für den Austausch der Betonpoller eingeplant? 10. Gibt es
Mittel im Sicherheitsdezernat, die hier Abhilfe schaffen könnten? Begründung: 2018 wurden mangels Alternativen Betonquader, die
bislang für temporäre Sperrungen bei Großveranstaltungen wie dem
Weihnachtsmarkt oder dem Mainuferfest genutzt wurden, zur Terrorabwehr in der
Innenstadt aufgestellt. Die
Betonpoller sind hässlich anzusehen und verschandeln vor allem auf dem
Opernplatz, einem der schönsten Plätze Frankfurts, und in der sogenannten
Freßgass' das Stadtbild. Von daher ist es mehr als verständlich, dass die
Sicherheitssperren nur als Provisorium angedacht waren und es viele Vorschläge
gab, diese bei anhaltender abstrakter Terrorgefahr durch mittelfristig besser
geeignete Alternativen zu ersetzen, durch Begrünung oder künstlerische
Gestaltung zu verschönern und den Menschen nutzbar zu machen, etwa als
Sitzgelegenheiten. Nun
scheint sich die Weisheit zu bewahrheiten, dass nichts so beständig wie ein
Provisorium ist.
Antragsteller:
FDP
Vertraulichkeit: Nein Beratung im Ortsbeirat: 1 Beratungsergebnisse: 2. Sitzung des OBR 1
am 01.06.2021, TO I, TOP 33 Beschluss: Auskunftsersuchen V 32 2021
Die Vorlage OF 50/1 wird in der vorgelegten Fassung
beschlossen. Abstimmung:
Annahme bei Abwesenheit 1 CDU