Benennung von Straßen im Ortsbezirk 7 (Praunheim) als Vorankündigung und zur Beschlussfassung durch den Ortsbeirat
Vorlagentyp: M
Inhalt
S A C H S T A N D :
Vortrag des Magistrats vom 25.05.2012, M
131 Betreff:
Benennung von Straßen im
Ortsbezirk 7 (Praunheim) als Vorankündigung und zur Beschlussfassung durch den
Ortsbeirat I. Straßenbenennung Ortsbezirk 7 Stadtbezirk 422 (Praunheim) Benennung von Straßen Die im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen
Bebauungsplans Nr. 854 - Gewerbegebiet nördlich Heerstraße (Teilbereich 1)
gelegenen öffentlichen Verkehrsflächen werden nach den planerischen
Festsetzungen ausgebaut. Diese Erschließungsanlagen sind zu benennen. Als Vorankündigung und zur Beschlussfassung durch
den Ortsbeirat wird Folgendes vorgeschlagen: Die in Verlängerung der Ludwig-Landmann-Straße von
der Heerstraße nach Norden führende Erschließungsstraße (unbenannte Straße Nr.
8555) wird nach dem ehemaligen Oberbürgermeister von Frankfurt a. M. Rudi Arndt
(1927 - 2004) in "Rudi-Arndt-Allee" benannt. Die von der Stierstädter Straße nach Westen
abzweigende Erschließungsstraße (unbenannte Straße Nr. 8557) wird nach dem
Mitbegründer der ehemaligen Firma Hartmann und Braun Wilhelm Eugen Hartmann
(1853 - 1915) in "Eugen-Hartmann-Straße" benannt. Die nördlich der Liegenschaft Stierstädter Straße 5
nach Westen abzweigende Erschließungsstraße (unbenannte Straße Nr. 8558) wird
nach dem ehemaligen Orchesterleiter, Posaunisten und Komponisten Willy Berking
(1910 - 1979) in "Willy-Berking-Straße" benannt. Die westlich der Stierstädter Straße parallel
verlaufende Erschließungsstraße (unbenannte Straße Nr. 8559) wird nach dem
ehemaligen Jazz-Posaunisten Albert Mangelsdorff (1928 - 2005) in
"Albert-Mangelsdorff-Straße" benannt. II. Den unter der Ziffer I vorgeschlagenen
Benennungen wird zugestimmt. Begründung: A. Zielsetzung: Die zu benennenden Straßen dienen der Erschließung
der Baugrundstücke im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplans
Nr. 854 - Gewerbegebiet nördlich Heerstraße (Teilbereich 1). Der Benennung
liegt ein entsprechender Antrag des Amtes für Straßenbau und Erschließung zu
Grunde. B. Alternativen: Keine. Die Straßenbenennungsmaßnahmen sind aus
polizeilichen, postalischen und Orientierungsgründen erforderlich. C. Lösung: Es bietet sich an, die Verlängerung der 1947 nach
dem ehemaligen Frankfurter Oberbürgermeister benannten "Ludwig-Landmann-Straße"
nach Norden über die Heerstraße hinaus ebenfalls nach einem ehemaligen
Frankfurter Oberbürgermeister zu benennen. Nach Fertigstellung der geplanten
Umfahrung des Stadtteils Praunheim würde durch die spätere Erweiterung des
Benennungsbereichs die Bedeutung und der Charakter der Straße der
beabsichtigten Ehrung entsprechen. Rudi Arndt, geb. 01.03.1927 in Wiesbaden, gest.
14.05.2004 in Kiew, Ukraine. Oberbürgermeister von Frankfurt a. M. von 1972 bis
1977, von 1964 bis 1970 Hessischer Wirtschafts- und Verkehrsminister und von
1970 bis 1972 Hessischer Finanzminister. Er war von 1956 bis 1972 Landtagsabgeordneter in
Hessen, von 1961 bis 1964 war er dort Vorsitzender der SPD-Fraktion. Von 1979
bis 1989 war er Mitglied des Europäischen Parlaments. Hier war er von 1984 bis
1989 als Vorsitzender der größten Fraktion, der Sozialdemokratischen Fraktion
(SPE) tätig. 1945 trat er
der SPD bei, war von 1948 bis 1954 Vorsitzender der Sozialistischen Jugend und
von 1962 bis 1967 stellvertretender Bezirksvorsitzender der SPD Hessen-Süd.
Nach dem Fall der Mauer baute er ab 1989 in Thüringen die SPD mit auf. Rudi Arndt war als Oberbürgermeister für die
Baupolitik der Stadt in einer Zeit verantwortlich, als konfliktreiche
Auseinandersetzungen zur Beendigung der Bodenspekulation im Frankfurter Westend
geführt wurden. Er war Wegbereiter zum Wiederaufbau der Alten Oper und der
Errichtung der Ostzeile auf dem Römerberg. Seinen Spitznamen "Dynamit-Rudi" verdankt er einer
früheren, angeblich scherzhaft gemachten Äußerung, die Reste der Alten Oper zu
sprengen. Rudi Arndt wird
seit 2008 im Verzeichnis der zur Straßenbenennung vorgeschlagenen Namen
(Vorschlagsliste) des Stadtvermessungsamtes geführt. Prof. Dr. Ing. h. c. Wilhelm Eugen Hartmann, geb.
26.05.1853 in Nürtingen, gest. 18.10.1915 in München, war Elektrotechniker. Als
Sohn eines Lehrers absolvierte er in Ulm eine Feinmechaniker-Lehre, machte sich
1879 in Würzburg selbstständig um für Prof. Friedrich Wilhelm Kohlrausch
Messinstrumente für dessen elektrische Präzisionsmessungen herzustellen. Er
übernahm 1881 die deutsche Vertretung der amerikanischen Bell Telephone
Company. 1884 gründete er mit dem Kaufmann Wunibald Braun in Frankfurt a.M. die
Firma Hartmann & Braun für den Bau von Fernsprechanlagen, den Vertrieb von
Starkstrommaschinen und die Fertigung elektrischer Messinstrumente. Als
Förderer des Physikalischen Vereins trug er zur Gründung der ersten
Elektrotechnischen Fachschule bei. Auch zählt er zu den Gründern des am 20.
Dezember 1879 in Berlin entstanden Elektrotechnischen Vereins, aus dem 14 Jahre
später der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) entstand. Willy Berking, geb. 22.06.1910 in Düsseldorf, gest.
21.05.1979 in Frankfurt a. M., war Orchesterleiter, Posaunist und Komponist. Er
studierte Musik (Klavier, Komposition) in Düsseldorf und anschließend in
Berlin, wo er im Alter von 18 Jahren seine erste Big Band gründete. Berking
hatte sich dem von den Nationalsozialisten abgelehnten Jazz und besonders dem
Swing verschrieben. Ab 1934 studierte er Posaune; 1938 leitete er ein
Studioorchester und war in der Propaganda-Bigband "Charlie and His Orchestra"
aktiv. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er 1946 die Leitung des
neugegründeten Tanzorchesters des Hessischen Rundfunks. Für eine Million
verkaufter Platten erhielt er 1957 eine Goldene Schallplatte. Zu einer
nationalen Berühmtheit wurde Willy Berking durch die Fernseh-Show "Einer wird
gewinnen" (EWG) mit Hans-Joachim Kulenkampff. Willy Berking wird seit dem Jahr 2000 im Verzeichnis
der zur Straßenbenennung vorgeschlagenen Namen (Vorschlagsliste) geführt.
Albert Mangelsdorff, geb. 05.09.1928 in Frankfurt a.
M., gest. 25.07.2005 in Frankfurt a. M., war Jazz-Posaunist. Er verlieh dem
Posaunenspiel mit seiner Mehrstimmigkeit - den "Multiphonics" - neue Aspekte
und gilt als einer der innovativsten und bedeutendsten Vertreter seines
Instrumentes im Jazz. Mangelsdorff wurde als Sohn eines Frankfurter
Buchbinders geboren. Schon mit zwölf Jahren führte ihn sein älterer Bruder Emil
Mangelsdorff an den Jazz heran. Er besuchte den Frankfurter Hot Club, in dem
heimlich der von den Nationalsozialisten verbotene Jazz gespielt wurde und
erlernte bei seinem Onkel in Pforzheim Violine sowie Harmonielehre und
allgemeine Musiktheorie. Daneben brachte er sich autodidaktisch das
Gitarrespielen bei. Seine Karriere als Berufsmusiker begann im
Nachkriegsdeutschland 1947 als Rhythmusgitarrist in der Otto-Laufner-Bigband,
mit der er vorwiegend in den Clubs der US-Army spielte. Ab 1947 nahm er dann
Posaunenunterricht bei Fritz Stähr, dem Soloposaunisten der Frankfurter
Oper. Albert Mangelsdorff
wird auf Anregung des OBR 7, OM 5048, vom 23.03.2011 im Verzeichnis der zur
Straßenbenennung vorgeschlagenen Namen (Vorschlagsliste) des
Stadtvermessungsamtes geführt. D. Kosten: Entfällt Anlage _Plananlage (ca. 482 KB) Vertraulichkeit: Nein Nebenvorlage:
Antrag vom
26.09.2012, OF
207/7
Antrag vom 04.06.2013, OF 293/7
Beratung im Ortsbeirat: 7 Versandpaket: 30.05.2012 Beratungsergebnisse: 13. Sitzung des OBR 7
am 19.06.2012, TO I, TOP 25 Beschluss: Die Vorlage M 131
wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 14. Sitzung des OBR 7
am 26.06.2012, TO I, TOP 11 Beschluss: Die Vorlage M 131
mit der Maßgabe beschlossen, dass die unbenannte Straße Nr. 8555 nicht in
"Rudi-Arndt-Allee", sondern in
"Albert-Mangelsdorff-Allee" benannt wird. Den vorgeschlagenen
Benennungen der unbenannten Straßen Nr. 8557 und 8558 wird zugestimmt.
Die Benennung der unbenannten Straße Nr. 8559 wird bis zur nächsten
turnusmäßigen Sitzung zurückgestellt. (Ermächtigung gem. § 3 Absatz 3
GOOBR) Abstimmung: Einstimmige
Annahme 16. Sitzung des OBR 7
am 26.09.2012, TO I, TOP 11 Beschluss: 1.
1.
Ergänzend zum Beschluss vom 26.06.2012, § 1831, zur Vorlage M 131 wird
beschlossen, dass die unbenannte Straße Nr. 8559 in
"Christa-M.-Straße" benannt wird. Sollte aus verwaltungstechnischen
Gründen die Benennung in "Christa-M.-Straße" nicht möglich sein,
wird die Straße in "Elisabeth-Norgall-Straße" benannt.
2. Der Beschluss vom 26.06.2012, § 1831, wird bezüglich der Benennung der
unbenannten Straße Nr. 8555 in "Albert-Mangelsdorff-Allee"
aufgehoben und die Neubenennung bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung
zurückgestellt. (Ermächtigung gem. § 3 Absatz 3 GOOBR)
2.
Die Vorlage OF 207/7 wird für erledigt erklärt.
Abstimmung:
zu 1. Einstimmige
Annahme zu 2. Einstimmige
Annahme 17. Sitzung des OBR 7
am 30.10.2012, TO I, TOP 9 Beschluss: er Beschluss vom
26.09.2012, § 2080, wird bezüglich der Benennung der unbenannten Straße Nr.
8559 in "Christa-M.-Straße" beziehungsweise alternativ in
"Elisabeth-Norgall-Straße" aufgehoben und die Neubenennung in
"Christa-Maar-Straße" beschlossen. 2. Die Neubenennung
der unbenannten Straße Nr. 8555 wird bis zur nächsten turnusmäßigen Sitzung
zurückgestellt. (Ermächtigung gem. § 3 Absatz 3 GOOBR)
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 19. Sitzung des OBR 7
am 22.01.2013, TO I, TOP 10 Beschluss: Die Vorlage M 131
wird bis zur Sitzung am 05.03.2013 zurückgestellt.
Abstimmung:
Einstimmige Annahme 25. Sitzung des OBR 7
am 18.06.2013, TO I, TOP 6 Beschluss: 1.
Ergänzend zu den Beschlüssen vom 26.06.2012, § 1831,
26.09.2012, § 2080, und 30.10.2012, § 2252, zur Vorlage M 131 wird
beschlossen, dass die unbenannte Straße Nr. 8555 in Ziegeleiallee benannt
wird. (Ermächtigung gem. § 3 Absatz 3 GOOBR)
2.
Die
Vorlage OF 293/7 wird in der vorgelegten Fassung beschlossen.
Abstimmung:
zu 1. Einstimmige
Annahme zu 2. Einstimmige
Annahme Beschlussausfertigung(en): § 1831, 14. Sitzung
des OBR 7 vom 26.06.2012 § 2080, 16. Sitzung
des OBR 7 vom 26.09.2012 § 2252, 17. Sitzung
des OBR 7 vom 30.10.2012 § 3265, 25. Sitzung
des OBR 7 vom 18.06.2013 Aktenzeichen: 62 2