Mapping Memories - die Geschichte jüdischen Lebens im Ortsbezirk 1 dauerhaft sichtbar machen
Bericht
Mit der Wiederentdeckung des historischen Gewölbekellers "An der Staufenmauer 11" durch das Veranstaltungsformat "Mapping memories", ist im April 2023 ein bislang kaum sichtbarer Teil des ehemaligen jüdischen Ghettos in Frankfurt neu in die Aufmerksamkeit der Stadt Frankfurt am Main gestellt worden. Das durch das Jüdische Museum / Museum Judengasse initiierte Format lenkt dabei den Blick auf den im klassizistischen Baustil wieder aufgebauten, nördlichen Bereich des jüdischen Ghettos nach dessen Zerstörung durch die napoleonischen Truppen 1796. Im Gegensatz zu den Spuren und dem ehem. Verlauf der Judengasse, welche sich im heutigen Stadtraum kaum mehr nachvollziehen lassen, da sie überwiegend unter der Kurt-Schumacher-Straße sowie der Kreuzung zur Battonstraße verborgen liegen, entsprechen die Konturen der seit den 1980iger Jahren benannten, heutigen Straße "An der Staufenmauer" exakt dem Stadtraum der ehem. nördlichen "Börnestraße" des 19. Jahrhunderts. Das Schönere Frankfurt Projekt "Zeil - Nebenstraßen" und hier das Teilprojekt "Neugestaltung der Fahrgasse sowie der Plätze und Straße "An der Staufenmauer" hat sich die erneute Sichtbarmachung und Kennzeichnung wichtiger Fragmente, Raumkanten und Erinnerungsspuren wie z. B. der hier bis 1938 befindlichen jüdischen Hauptsynagoge ebenfalls zur wichtigen Aufgabe gemacht. Mit dem Magistratsbeschluss zur Realisierung einer Interimsgestaltung des nördlichen Platzes "An der Staufenmauer" sowie der Vorabmaßnahmen im Bereich der Kurt-Schumacher-Straße 41 werden bis zum Frühsommer 2024 wichtige Erinnerungsspuren des jüdischen Lebens herausgearbeitet und sichtbar gemacht. Insbesondere an den Fassaden und im Durchgang des Bürogebäudes "Kurt-Schumacher-Straße 41" wird an das jüdische Ghetto und an die hier 1938 zerstörte jüdische Hauptsynagoge bildhaft erinnert werden. QR-Codes zur vertiefenden historischen Information werden die Gestaltungen an den Bildtafeln ergänzen. Die aktuellen Bemühungen und Pläne für die Nutzung des wiederentdeckten Kellergewölbes "An der Staufenmauer 11" zugunsten einer öffentlich zugänglichen, kulturellen Nutzung hat das Ziel, den historischen Ort wieder als solchen erfahrbar zu machen. Hier bietet sich die für Frankfurt besondere Chance zur Auseinandersetzung mit den historisch-politischen Themen der Geschichte der Judengasse sowie der Emanzipation der jüdischen Stadtgesellschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dabei werden die bestehenden Expertisen des Jüdischen Museums / Museums Judengasse, des Historischen Museums, des Archäologischen Museums und des Stadtplanungsamtes in intensiven Austauschrunden zugunsten einer interdisziplinären Raumkonzeption zusammengeführt und vertieft. Ein Konzept zur Installierung von Hinweistafeln und QR-Codes kann, auch mit Bezug auf den Bericht des Magistrats B 395 vom 20.10.2023, erst im Rahmen eines diskursiv erarbeiteten und fundierten "Konzeptes zur Vermittlung der Geschichte jüdischen Lebens in Frankfurt" sowie im Kontext eines noch zu erarbeitenden Gestaltungskonzeptes zur umgreifenden Neugestaltung der Straßenflächen "An der Staufenmauer" integriert und platziert werden.
Beratungsverlauf 2 Sitzungen
GRÜNE, CDU, SPD, FDP, LINKE., AfD, Volt, FRAKTION, ÖkoLinX-ELF und BFF-BIG
GRÜNE, CDU, SPD, FDP, LINKE., AfD, Volt und ÖkoLinX-ELF